Womit verdienen Journalisten künftig ihr Geld? Wie können wir den Herausforderungen durch die Flüchtlingskrise begegnen? Wie gründe ich ein Start-up? Diese Fragen und noch viel mehr standen im Mittelpunkt des diesjährigen Jahrestreffens des Instituts zur Förderung publizistischen Nachwuchses im Maritim Rhein-Main Hotel Mitte November in Darmstadt.

„Die Welt kommt zu uns“: Am Eröffnungsabend stand im Gespräch mit Lars Oliver Hennemann, Chefredakteur des Darmstädter Echo und Christooph Klitsch-Ott von Caritas international die gegenwärtige Flüchtlingskrise im Mittelpunkt. Nach einem Medienlabor – in 30 Minuten mit acht Leuten zum Start-up – standen Redaktionsbesuche, Hintergrundgespräche und Kultur auf dem Programm.

Womit verdienen Journalisten künftig ihr Geld? Dieser Frage gingen in der Podiumsdiskussion am Sonntagvormittag Sebastian Esser, Herausgeber von krautreporter.de, Bülend Ürük, Chefredakteur von newsroom.de, der freie Journalist und Vorstand von Freischreiber e.V. Henry Steinhau und Felix Zeltner, freier Journalist in New York, nach. „Plan A sollte sein, etwas selbst zu machen“, so Felix Zeltner. In seinem Impulsvortrag hielt er ein Plädoyer für Unternehmertum. Sein Motto: „Du arbeitest nicht für ein Medium – du bist dein eigenes Medium.“

Unterstützung fand er damit bei Henry Steinhau, der die Vermarktungsfähigkeit von Journalisten hervorhob. „Es ist gut, wenn man betriebswirtschaftliche Kenntnisse hat.“ Den Umstand, dass Selbstvermarktung bei Journalisten aber noch nicht selbstverständlich ist, gab Bülend Ürük zu bedenken. Journalisten müssten lernen, Redaktionen anzuschreiben, sich vorzustellen und Themen zu „pitchen“. Sebastian Esser hat 2014 den Schritt zum eigenen Medium gewagt. Er zog eine positive Bilanz: „Wir machen Journalismus und zwar den, den wir uns vorstellen.“ Krautreporter sei ein kleines, etabliertes Medienunternehmen. Neue Wege im Journalismus zu gehen ist unausweichlich, so der Tenor der Podiumsdiskussion.