Erschienen in friedrich – Forschungsmagazin der Friedrich-Alexander-Universität
Nr. 116, November 2016

Einkaufen im World Wide Web – das birgt unbegrenztes Sparpotenzial. Onlineshops versprechen, dass ihre Kunden ganz bequem und anonym von zu Hause aus das beste Schnäppchen ergattern können. Wenn da nicht die Kehrseite der Medaille wäre: Durch das Ausspähen von Usern ohne deren Wissen öffnen sich bei der Rabattjagd heimlich, still und unerkannt Tür und Tor für Manipulation und Betrug. Wer möchte schon gerne mehr für eine Reise zahlen, weil der Händler womöglich weiß, dass man es sich finanziell besser leisten kann als der Nachbar?

Geld, mit dem man auf der ganzen Welt zahlen kann und das überall akzeptiert wird – das schafft unbegrenzte Möglichkeiten. Anders als eine offizielle Währung, die von einem Staat kontrolliert und beeinflusst wird, sollen virtuelle Währungen wie Bitcoins für eine unabhängige und vertrauensvolle Zahlungsmöglichkeit weltweit stehen. Auch diese Medaille hat eine Kehrseite: Gerade weil sich virtuelle Währungen weitgehend staatlichen Eingriffsmöglichkeiten entziehen, sind sie auch für Akteure der organisierten Finanzkriminalität äußerst attraktiv. Die eine wie die andere Kehrseite – Wissenschaftler an der FAU haben sie im Blick.